Propolis
Vorausgeschickt sei, dass die Propolis als Tinktur oder Salbe kein Allheilmittel bei allen Krankheiten ist. Deshalb möchte ich mit Nachdruck darauf hinweisen, dass beim Anzeichen einer ernsten Krankheit unverzüglich der Arzt aufgesucht werden muss. Nur dieser vermag die richtige Diagnose zu stellen und den Kranken entsprechend zu behandeln. Propolis als Naturheilmittel soll deshalb, die Wirkung verordneter Medikamente unterstützend und fördernd, nur zusätzlich genommen werden.
Auf die Möglichkeit einer Allergie gegenüber Propolis sei ebenfalls hingewiesen. Beobachtungen zufolge soll sich ein Allergiker unter zweitausend Patienten befinden, nach anderen Beobachtungen unter tausend Patienten einer. Ich sage vorsichtshalber, unter hundert Benutzern könnte einer allergisch reagieren. Sollte sich also bei Anwendung von Propolis eine Wunde verschlimmern oder sollte Hautausschlag auftreten, ist die Anwendung sofort einzustellen.
Propolistinktur
Vor jedem Gebrauch ist die Tinktur gut durchzuschütteln. Die Anwendung sollte vorsichtig geschehen, damit von der Tinktur nichts auf die Kleidung oder den Boden tropft. Ist sie dennoch darauf getropft und bereits eingetrocknet, sind die Dinge evtl. noch mit »Cif« oder 96%igem Alkohol am besten zu reinigen.
Zur äußeren Anwendung
verwendet man Tupfer oder Ohrenstäbchen mit Watte. Tupfer und Watte sind jeweils nur einmal zu verwenden, sie dürfen also nicht noch einmal von der Wunde wieder in die Tinktur getaucht werden. Die kranke Stelle wird so täglich zwei- bis dreimal eingepinselt. Bei größeren Wunden ist bei der ersten Behandlung ein starkes Brennen unvermeidlich, das jedoch nach jeder folgenden immer mehr abklingt. Eine solche Wundbehandlung soll täglich drei- bis viermal geschehen. (Das rasche Heilen - auch bei größeren Wunden - beruht möglicherweise darauf, dass der hochprozentige Alkohol zunächst bakterientötend wirkt und nach seinem Verdunsten der dann auf der Wunde liegenbleibende Propolisschleier seinen Effekt voll ausübt.) Besonders zur Behandlung eiternder alter Wunden ist die Tinktur hervorragend geeignet. Bestreicht man damit eine solche Wunde täglich drei- bis viermal, so kann sie bereits nach sechs bis acht Tagen geheilt sein.
Durch langes Liegen entstandene Wunden reinigt man zunächst mit Leberklette = Oder mannig (Agrimonia eupatoria 1.), dann bestreicht man sie mit der Tinktur. Nach kurzer Zeit hört das Nässen der schmerzhaften Wunden auf, und sie beginnen zu heilen.
Sehr gute Heilerfolge erzielt man bei Brandwunden ersten Grades nach sofortigem, mehrmaligem Bestreichen. Es entstehen dann auch keine Blasen. Ich entdeckte, dass Bienen- wie auch andere Insektenstiche schmerzlos und ohne Schwellung verschwinden, wenn man sofort nach dem Stich die Stelle mit Tinktur bestreicht. Zum Entfernen von Hornhaut legt man vor dem Schlafengehen einen mit Tinktur getränkten Wattebausch auf die betreffenden Stellen. Tagsüber streicht man sie mit Propolis-Salbe und wiederholt es bis zum Erfolg. (Achtung: Bei Hornhaut mit Schmerzen können sich diese einige Tage lang steigern!) Hühneraugen lassen sich entfernen, indem man zunächst etwas Rohpropolis leicht anwärmt und zu einem Blättchen von etwa 1 cm Durchmesser und 3 mm Stärke formt. Dann wird dieses auf das Hühnerauge gelegt und mit Leukoplast befestigt. Nach drei Tagen lässt sich das Hühnerauge mit der Wurzel herausnehmen. Bei Hautpilz zwischen den Zehen und ähnlichen Stellen, sowie bei Ekzemen, werden die befallenen Stellen ebenfalls mit Tinktur in der angegebenen Weise betupft.
Zur inneren Anwendung
Soll die Propolistinktur am besten eine Stunde vor dem Essen zusammen mit einem warmen Getränk, entweder mit Wasser, Milch oder einem für die Krankheit geeigneten Tee, eingenommen werden. Das Getränk ist jedesmal gut umzurühren. Kindern gibt man davon die Hälfte, je nach Alter 5 -10 Tropfen. Man benutzt für das Getränk praktischerweise Löffel und Becher aus Plastik, da Glas und Metalllöffel schwer vom Propolisschleier zu reinigen sind. Bei längerer Anwendung ist es ratsam, immer dasselbe Glas oder denselben Becher zu verwenden. Die Tropfen können auch auf Würfelzucker oder mit Honig gemischt eingenommen werden. Das Getränk darf nicht über 40 Grad warm sein.
Erkältung und Katarrh:
In einen Becher mit warmem Wasser (oder Tee) 10 - 20 Tropfen Tinktur geben. Diese Mischung täglich zwei- bis dreimal trinken.
Grippaler Infekt:
Sobald man den Infekt spürt, in ein Glas oder in einen Becher mit warmem Wasser (oder Tee) einen Teelöffel Propolistinktur geben, dazu 2 Teelöffel Bienenhonig und den Saft einer halben Zitrone. Diese Mischung täglich dreimal jeweils eine Stunde vor dem Essen trinken.